Geschichte

  • Die große Geschichte einer kleinen Partei

    Aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen in der kapitalistischen Ausbeutergesellschaft und angespornt durch die Oktoberrevolution von 1917 in Russland und die Novemberrevolution 1918 in Deutschland, gründeten mutige Männer und Frauen – die meisten von ihnen Berg- und Stahlarbeiter – am 2. Januar 1921 in Niederkorn die Kommunistische Partei Luxemburgs.

    Sie wurden geleitet von der Überzeugung, dass eine Welt ohne Krieg und ohne kapitalistische Ausbeutung notwendig, und eine bessere Zukunft für die Schaffenden möglich sei, eine Zukunft ohne Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, eine Welt, in der der Mensch vor den Profit geht.

    Sie hatten erkannt, dass eine sozialistische Gesellschaft, wie sie bereits von Karl Marx und Friedrich Engels angedacht und von den russischen Kommunisten unter Lenin aufgebaut wurde, auch im Interesse der schaffenden Menschen in Luxemburg wäre.

    Deswegen waren sie den Herrschenden von Anbeginn ein Dorn im Auge.

    Schwere erste Jahre

    Als es im März 1921 zu einem Generalstreik in den Bergwerken und Hüttenbetrieben kam, war die Repression, denen die Arbeiter ausgesetzt waren, groß. Hunderte Gewerkschaftsmitglieder wurden gemaßregelt und entlassen, unter ihnen 150 der 350 Mitglieder der KPL. Weitere 50 Mitglieder der KPL, die italienische Staatsbürger waren, wurden aus dem Land ausgewiesen.

    Es dauerte bis Ende der 1920er Jahre, bis die Partei sich von diesem Schock erholt hatte. Doch ihre Demonstrationen in der Wirtschaftskrise gegen Arbeitslosigkeit und Sozialabbau wurden verboten und von der Polizei niedergeknüppelt. Das konnte aber nicht verhindern, dass am 3. Juni 1934 mit Zénon Bernard ein erster kommunistischer Abgeordneter gewählt wurde. Der wurde allerdings aus der Abgeordnetenkammer ausgeschlossen. Vom Schuldienst ausgeschlossen wurden ebenfalls die Lehrer Jean Kill und Dominique Urbany – weil sie Kommunisten waren.

    Trotz allem gelang es der KPL in den folgenden Jahren, ihren Einfluss unter den Berg- und Stahlarbeitern deutlich zu vergrößern, und die Kommunisten spielten eine große Rolle bei der Protest- und Streikbewegung der Bergarbeiter im Jahr 1936, die deutlich höhere Löhne und – zum ersten Mal in der Geschichte – einen Kollektivvertrag erkämpften.

    Gegen Maulkorbgesetz und Faschismus

    Um die Kommunisten klein zu bekommen, beschloss die klerikale Regierung unter Premierminister Joseph Bech, ein Gesetz auszuarbeiten, das die KPL verbieten sollte. Das Gesetz wurde am 23. April 1937 von der Mehrheit der Abgeordneten gutgeheißen, doch am 5. Juni 1937 sagte eine Mehrheit der Luxemburger in einem Referendum Nein zu dem »Maulkorbgesetz«, gegen das die KPL, der Freidenkerbund sowie Teile der Gewerkschaftsbewegung, der sozialistischen Partei und der Liberalen mobilisiert hatten.

    Lange bevor Hitlerdeutschland am 10. Mai 1940 Luxemburg überfiel, führte die KPL bereits den Kampf gegen den Faschismus, sei es, dass sie die Kommunistische Partei Deutschlands aktiv unterstützte, die von den Nazis bereits 1933 verboten worden war, sei es, dass viele ihrer Mitglieder zwischen 1936 und 1938 in den Internationalen Brigaden, die von der Kommunistischen Internationale gegründet wurden, die Spanische Republik mit der Waffe in der Hand gegen die faschistischen Putschisten verteidigten.

    Nach dem Einmarsch der Nazis in Luxemburg widersetzte sich die KPL als einzige politische Partei dem Parteienverbot der Besatzer, ging in den Untergrund, rief dazu auf, Widerstand gegen die Nazis zu leisten und gab die illegale Zeitung »Die Wahrheit« heraus. Als die deutschen Faschisten die Zwangsrekrutierung der jungen Männer aus Luxemburg in die deutsche Wehrmacht planten, unternahmen sie zuvor den Versuch, die kommunistische Resistenz, die eine Zusammenarbeit mit anderen Resistenzorganisationen anstrebte, zu zerschlagen. »Auf Führerbefehl« wurde am 5. August 1942 von der Gestapo, der SS und der Wehrmacht eine Razzia durchgeführt, etwa 70 kommunistische Widerstandskämpfer wurden verhaftet und der Apparat beschlagnahmt, auf dem die illegale Zeitung der KPL hergestellt wurde.

    Auch dieser Terror konnte nicht verhindern, dass es zwischen dem 31. August und dem 2. September 1942 zu großen Streikaktionen im Land kam, die von den Nazis blutig niedergeschlagen wurden.

    Wichtige Rolle nach 1944

    Als das Land 1944 von den US-amerikanischen Truppen befreit wurde, genoss die KPL wegen ihrer Rolle in der Resistenz und wegen der Rolle der Sowjetunion, die die Hauptlast im Krieg gegen den Faschismus getragen hatte und die seit ihrer Gründung von der KPL unterstützt wurde, hohes Ansehen in der Bevölkerung.

    Die KPL, die zu diesem Zeitpunkt mehr als 4.000 Mitglieder hatte, wurde Teil der Regierung der Nationalen Union, in der sie mit Dr. Charles Marx den Gesundheitsminister stellte, und vermochte – unterstützt von der starken kommunistischen Gewerkschaft FLA – im Interesse der Arbeiterklasse zahlreiche soziale und gesetzliche Verbesserungen durchzusetzen.

    Danach kam eine lange Zeit des Kalten Krieges, eine Zeit, in der es immer wieder groß angelegte antikommunistische und antisowjetische Kampagnen gab, die Mitglieder der KPL stark unter Druck gesetzt wurden, im Oktober 1956 bei der Konterrevolution in Ungarn das Parteibüro der KPL in Esch/Alzette zertrümmert wurde und die kommunistische Druckerei COPE nur vor der Verwüstung gerettet werden konnte, weil sie von Dutzenden Stahlarbeitern verteidigt wurde.

    Mit der Politik der Entspannung, die von der Sowjetunion und den mit ihr verbündeten sozialistischen Staaten durchgesetzt wurde, ging es auch bergauf mit der KPL. Die Partei errang eine starke parlamentarische Vertretung. Die kommunistische Gewerkschaft fusionierte mit der sozialdemokratischen und auf kommunaler Ebene kam es in mehreren Gemeinden im Süden des Landes zu einer Zusammenarbeit zwischen Kommunisten und Sozialisten, was unter anderem zur Folge hatte, dass die KPL in Esch/Alzette, der zweitgrößten Stadt des Landes, zwei Mal mit Arthur Useldinger den Bürgermeister stellen konnte.

    Die Demontage der Stahlindustrie

    Doch die Stahlkrise, die 1974 einsetzte, traf nicht nur das Land, sondern auch die Kommunistische Partei hart, deren Mitglieder zum allergrößten Teil Stahlarbeiter waren. Die KPL rief die Stahlarbeiter dazu auf, sich gegen die Demontage der Betriebe zur Wehr zu setzen, doch sie bekam keine Unterstützung seitens der Gewerkschaften, deren Führungen ganz auf »Sozialpartnerschaft« setzten und es dabei beließen, den Abbau durch Sozialmaßnahmen abzufedern. Als die Kommunisten unter den Stahlarbeitern Tausende Unterschriften für die Verstaatlichung der Stahlindustrie sammelten und diese Forderung auch im Stahlsyndikat des OGBL durchsetzten, fiel ihnen die damalige Gewerkschaftsführung in den Rücken.

    Die Demontage der Stahlindustrie und der Abbau von 20.000 Arbeitsplätzen demoralisierten die Arbeiterklasse regelrecht und schwächten die KPL, der es nicht gelungen war, bei den Schaffenden in anderen Wirtschaftszweigen ausreichend Einfluss zu erlangen.

    Für Frieden und gegen Krieg

    Die KPL, die im Laufe ihrer Geschichte immer gegen Militarismus und Aufrüstung gekämpft hatte und bereits seit den 1950er Jahre für das Verbot aller atomaren, biologischen und chemischen Waffen eintrat, erlebte jedoch ein Zwischenhoch, als die Friedensbewegung, zu deren Gründern sie gehört hatte, in den 1980er Jahren mit ihrem Einsatz gegen atomare Aufrüstung und gegen den Bau von US-amerikanischen Militärlagern in Luxemburg stark wurde.

    In den 1950er Jahren unterstützte die KPL die Initiative zur Schaffung einer atomwaffenfreien Zone in Mitteleuropa und beteiligte sich aktiv an der Sammlung von Millionen Unterschriften in den Ländern Europas.

    Neue Rückschläge

    Doch das war nur von kurzer Dauer. Die Niederlage der Sowjetunion und der sozialistischen Länder Europas im Kalten Krieg und die Restauration des Kapitalismus in allen sozialistischen Ländern in Europa stürzten die KPL in eine tiefe Krise, die 1993 zu einer Spaltung der Partei führte. Auch wenn die Kräfte, die die Partei als kommunistische Organisation auf der Grundlage des Marxismus weiterführen wollten, in der Mehrheit waren, wurde die Partei jedoch stark geschwächt, wurde nicht mehr in die Abgeordnetenkammer und in die Gemeinderäte gewählt. Die Partei musste ihre politischen Aktivitäten zeitweise stark einschränken, um sich auf das Überleben ihrer Tageszeitung »Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek« zu konzentrieren, was lange Jahre in Anspruch nahm und nur unter größten persönlichen Opfern von vielen Kommunisten möglich wurde.

    Auch der Versuch im Jahr 2000, zusammen mit früheren Kommunisten, Trotzkisten und parteilosen Linken ein Bündnis zu schmieden, scheiterte nach kurzer Dauer, weil es wiederum Bestrebungen gab, die Kommunisten in eine Ecke zu drücken und jegliche Aktivitäten der Partei zu unterbinden.

    Danach kamen schwierige Jahre, der Neuaufbau der KPL war nur in kleinen Schritten möglich, und es gab auch Rückschläge. Der KPL gelang es nicht, in die Abgeordnetenkammer zurückzukehren, und von den drei Gemeinderäten, in die sie nach langen Jahren Abwesenheit wieder gewählt wurde – Differdingen, Esch/Alzette und Rümelingen – verlor sie 2017 ihr Mandat in Esch/Alzette und 2023 auch ihren Sitz im Gemeinderat von Differdingen.

    Während der vergangenen Jahre setzte die KPL die beschiedenen propagandistischen Mittel, die ihr zur Verfügung standen, dazu ein, um die Schaffenden gegen die Politik der Privatisierungen, des Sozialabbaus und der Aufrüstung, die von allen bisherigen Regierungen betrieben wurde, zu mobilisieren. Die Partei unterstützte zudem verstärkt gewerkschaftliche Aktionen in den Betrieben gegen soziale Verschlechterungen und für bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen.

    Neue Herausforderungen

    Ihre Hauptaufgabe sieht die KPL heute darin, die Schaffenden mit Informationen und Stellungnahmen über die »Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek«, über Flugblätter und Sondernummern der Zeitung über die tatsächlichen Ausbeutungsverhältnisse im Land zu informieren und zu mobilisieren, auf die Ursachen für die wachsenden Ungerechtigkeiten und Ungleichheiten aufmerksam zu machen und anhand von konkreten Beispielen zu vermitteln, dass die Regierung eine Politik im Interesse der Banken und Konzerne betreibt – und welche Folgen das für die Schaffenden, die Jugend und die Rentner hat. Verschärft wurde diese Entwicklung in der jüngsten Zeit zunächst durch die Folgen der Covid-Pandemie und seit dem Februar 2022 durch die massive Sanktionspolitik der EU gegen Russland und China sowie die ungezügelte militärische Aufrüstung und die militärische Unterstützung der NATO und der EU für die Ukraine – eine Politik, der die Luxemburger Regierung bedingungslos folgt, zum Schaden der Menschen im eigenen Land.

    Immer mehr Menschen sind einem Armutsrisiko ausgesetzt, 10 Prozent der Männer und Frauen, die arbeiten, sind arm, 40 Prozent der jungen Menschen im Alter von 15 bis 24 Jahren haben in der Zwischenzeit nur noch zeitlich begrenzte Arbeitsverträge, und 30 Prozent aller Haushalte haben Schwierigkeiten, am Monatsende die beiden Enden zusammen zu bekommen, bedingt auch dadurch, dass die Preise für Wohnungen und die Mieten explodieren und die Spekulanten im Bereich Bauland und Wohnungsbau nicht belangt werden, während der Staat und die Gemeinden nur in ungenügendem Maße bezahlbaren Wohnraum schaffen.

    Das alles ist keine Naturerscheinung, sondern im Wesentlichen eine Folge von politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen, die im Interesse des Kapitals und der Reichen getroffen werden.

    Daher stellt die KPL eine ganze Reihe von Forderungen in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen, auf die einzugehen an dieser Stelle nicht möglich ist, die jedoch von der Erhöhung des Mindestlohnes, der Mindestrente, des Einkommens zur sozialen Eingliederung Revis und des Einkommens für Schwerbehinderte um 20 Prozent, der Einführung einer Corona-Steuer für Banken, Konzerne und Reiche, über die Einstellung von 10 bis 20 Prozent mehr Personal in den Krankenhäusern bis hin zum Bau von 50.000 bezahlbaren Wohnungen reichen.

    Wichtig ist aber auch, Verschlechterungen in den Betrieben zu verhindern, höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen durchzusetzen und somit den Anteil des geschaffenen Mehrwerts, der an die Lohnabhängigen geht, zu erhöhen.

    Die Kommunistische Partei unterstützt und ermutigt die Gewerkschaften dort, wo sie sich für soziale Rechte der Schaffenden in den Betrieben und in der Gesellschaft einsetzen, für mehr und bessere Kollektivverträge und bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen eintreten und sich nicht scheuen, in der Auseinandersetzung mit dem Patronat auf alle gewerkschaftlichen Mittel zurückzugreifen und die Interessen der Schaffenden durchzusetzen, wie das in den letzten Jahren insbesondere der OGBL in den verschiedenen Wirtschaftsbereichen und Betrieben verstärkt tat. Die KPL unterstützt all jene Kräfte in den Gewerkschaften, die sich entschlossen gegen jegliche Manipulation des Index zur Wehr setzen.

    Für Frieden und Abrüstung

    Die KPL prangert auch die Militärpolitik der Regierung und die Rekordausgaben für Aufrüstung an und macht deutlich, dass es keineswegs im Sinn der schaffenden Menschen in Luxemburg ist, wenn die Regierung in einem Land, in dem viele Menschen arm oder einem Armutsrisiko ausgesetzt sind, viele Jugendliche keine abgeschlossene Ausbildung und viele Männer und Frauen keine Arbeit haben und in dem zehntausende Wohnungen fehlen, immer mehr Steuergelder für Aufrüstungsprojekte verpulvert werden, sei es, der Kauf von Spionagesatelliten oder die Beteiligung am Kauf von Tankflugzeugen der NATO, sei es, dass die Kosten für die Modernisierung des Militärlagers der USA in Sanem zu 9/10 aus dem Staatshaushalt bezahlt werden, sei es, dass auf Befehl der USA Luxemburger Soldaten an die Grenze zu Russland geschickt werden, um dort unter deutschem Kommando bei Militärmanövern mitzumachen.

    Das ist alles andere als eine Politik im Sinne des Friedens, der Abrüstung und der Verständigung, wofür die KPL sich einsetzt. Die Kommunisten fordern in diesem Zusammenhang, dass keine Militärsatelliten und Drohnen gekauft werden, das Militärflugzeug nur zu humanitären Zwecken eingesetzt wird, keine Luxemburger Soldaten im Ausland zum Einsatz kommen, die Regierung den UNO-Vertrag über das Verbot aller Atomwaffen unterschreibt und dem Parlament zur Ratifizierung zuleitet, die militärische und finanzielle Unterstützung für den Krieg in der Ukraine gestoppt wird und das Militärbudget radikal gekürzt wird – und diese Gelder im Bildungs- und Sozialbereich eingesetzt werden.

    Für Umwelt- und Klimaschutz

    Immer höhere Temperaturen und extreme Wetterereignisse bedrohen in einem immer größeren Maße die Gesundheit und die Lebensmittelsicherheit der Menschen, und es ist abzusehen, dass Überschwemmungen, Dürren und tropische Zyklone sich häufen.

    Auch Kriege, Militärmanöver, Truppen- und Waffentransporte rund um die Welt, die Produktion von Rüstungsgütern und Kriege tragen wesentlich zum hohen CO2-Ausstoß bei, doch dieses Thema ist tabu, sowohl auf den Klimakonferenzen wie auch hierzulande.

    Es ist dringend erforderlich, dass hinterfragt wird, welche Rolle Banken und Konzerne bei der Klimaveränderung spielen, die sich durch die Ausbeutung der Menschen und den Raubbau an der Natur hemmungslos bereichern, während die Lohnabhängigen und Rentner die Zeche bezahlen sollen, unter anderem über eine CO2-Steuer.

    Genau so wenig wie das für die Arbeitslosigkeit, den Wohnungsmangel und die krassen Defizite im Gesundheitswesen und in der Bildungspolitik zutrifft, kann auch der Klimawandel nicht effektiv bekämpft werden, wenn – wie das in der kapitalistischen Gesellschaft der Fall ist – Preis und Profit Maßstab allen Handelns sind.

    Die KPL begrüßt die Proteste der Jugendbewegung im Umwelt- und Klimabereich und unterstützt viele ihrer Forderungen. Es ist wichtig, dass Jugendliche, denen oft unterstellt wird, sie seien »unpolitisch«, sich engagieren und sich aktiv für die eigenen Interessen und für ihre Zukunft einsetzen.

    Doch die Forderung nach einer Änderung des Systems darf sich nicht auf die Art der Erzeugung von Energie beschränken, sondern muss auch und vor allem eine Änderung des Gesellschaftssystems umfassen

    Für einen sozialistischen Entwicklungsweg

    Was heißt es, wenn die Kommunisten von eine Systemveränderung sprechen, was wollen wir, wenn wir sagen, die KPL setze sich ein für die Abschaffung des Kapitalismus und für einen sozialistischen Entwicklungsweg?

    Weil so viele Unwahrheiten und Lügen durch unsere politischen Gegner über unsere Ideen und Ziele in die Welt gesetzt werden, ist es angebracht, zunächst zu erklären, was die Luxemburger Kommunisten nicht wollen.

    Die KPL will weder die Verfassung noch die Abgeordnetenkammer abschaffen, und auch keine Diktatur erreichten.

    Die KPL will kein Einparteinsystem in unserem Land einführen, in dem der politische Pluralismus historisch gewachsen ist und die unterschiedlichen Interessenlagen der unterschiedlichen Klassen und Bevölkerungsschichten widerspiegelt, und die KPL will auch nicht die kleinen Bäcker und Metzger verstaatlichen.

    Die KPL will niemandem sein Haus wegnehmen, und sie will auch nicht die Religion abschaffen und die Religionsgemeinschaften verbieten oder den Künstlern vorschreiben, was sie zu schreiben oder zu malen haben.

    Es ist eine lange Liste von Vorurteilen und Lügen, die seit Jahrzehnten verbreitet wurden und noch heute gegen die Kommunisten in Feld geführt werden.

    Wenn wir von einem sozialistischen Entwicklungsweg sprechen, dann bedeutet das, dass – unabhängig davon, dass die gesellschaftliche Situation in jedem Land anders ist – mehrere Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um es überhaupt möglich zu machen, dass eine sozialistisch-kommunistische Gesellschaft aufgebaut werden kann. Friedrich Engels sprach von einem »allgemeinen Plan«, der in jedem Land in seinen Grundzügen der gleiche sein muss.

    Da geht es nicht darum, sich strategische Ziele als Utopien auszudenken, sondern darum, sie als Ergebnis historischer Prozesse zu begreifen. Sozialismus darf kein moralischer Appell bleiben, sondern muss auf einem realen gesellschaftlichen Boden stehen.

    Dazu gehört – und das ist schon bei den marxistischen Klassikern, bei Karl Marx, bei Friedrich Engels und auch bei Lenin nachzulesen – dass die großen Betriebe, Banken und Finanzgesellschaften aus dem Privatbesitz in gesellschaftliches Eigentum überführt werden müssen.

    Als Beispiel für Luxemburg können unter anderem die großen Betriebe der Stahlindustrie, der chemischen Industrie, der Glasherstellung, dem Handel, dem Transportbereich, der Energiewirtschaft und dem Hightech-Sektor genannt werden.

    Gesellschaftliches Eigentum heißt im konkreten Fall, dass die Unternehmen verstaatlicht werden und die Beschäftigten und ihre Gewerkschaften bei allen wichtigen Entscheidungen im Bereich der Produktion, der Investitionen und der Arbeitsplätze mitentscheiden und ein Vetorecht erhalten, so dass keine Entscheidung über die Köpfe der Beschäftigten hinweg getroffen werden kann.

    Derartige Veränderungen sind nur dann möglich, wenn die arbeitenden Menschen die Notwendigkeit eines Bruchs mit dem Kapitalismus erkennen und anerkennen, dass sie durch ihr aktives Handeln zu tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen in ihrem eigenen Interesse und im Interesse aller Lohnabhängigen beitragen können, im Sinne der Schaffung einer freieren und sozial gerechteren Gesellschaft.

    Das gilt nicht allein für die Wirtschaft, sondern auch für den Staat.

    Heute ist es so, dass der Klassencharakter des Staates in Luxemburg verschleiert wird, und dass von den Herrschenden die Illusion verbreitet wird, der Staat vertrete die Interessen der Allgemeinheit – was jedoch nicht der Fall ist, weil der Staat und die verschiedenen staatlichen Instutionen dafür geschaffen wurden, die bestehenden Ausbeutungsverhältnisse aufrecht zu erhalten, die in eine bürgerliche Demokratie gekleidet sind, wobei jedoch die übergroße Mehrheit der arbeitenden Menschen in der Realität überhaupt keine Möglichkeit einer demokratischen Mitbestimmung in der Wirtschaft und im Staat bekommt.

    Unsere Vorstellungen gehen dahin, dass auf einem sozialistichen Entwicklungsweg demokratische Verhältnisse geschaffen werden, die über das Parlament hinaus gehen, und dass die gesellschaftliche Mitbestimmung der arbeitenden Menschen durch Arbeiterkontrolle in den Betrieben und durch weitere nationale und lokale Konsultationsgremien und Bürgerinitiativen deutlich erweitert wird. Die Demokratie im Sozialismus wird wesentlich vom Funktionieren solcher Institutionen abhängen.

    Wie im Einzelnen die Übergangs- und Organisationsprozesse ablaufen werden, lässt sich nicht konkret im Voraus sagen, aber wir müssen davon ausgehen, dass es eine lange Übergangsphase geben wird, weil die bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft aus einer Vielzahl ökonomischer, institutioneller und menschlicher Prozesse sowie völig unterschiedlichen Bewußtseinsformen besteht, die langlebig und nicht leicht zu überwinden sind.

    Auch wenn in einem Land der Weg zum Sozialismus in einer bestimmten Weise eingeschlagen wird, dann ist dieser Weg kein verbindliches Konzept für andere Parteien in anderen Ländern. Lenin selbst hat gesagt, dass die russischen Kommunisten »unter Ausnahmebedingungen die Macht ergriffen haben«, und dass es »lächerlich wäre, die Oktoberrevolution als eine Art Ideal für andere Länder darzustellen«.

    Daher ist es von großer Wichtigkeit, dass wir uns mit den Erfolgen und mit der Niederlage der Sowjetunion, der DDR und der anderen Länder Osteuropas beschäftigen, und dass wir die Beispiele des sozialistischen Entwicklungsweges in Kuba, China und Vietnam studieren, um daraus unsere eigenen Schlussfolgerungen und Lehren zu ziehen, gleichzeitig aber auch, um in guten wie in schlechten Zeiten Solidarität zu üben mit den revolutionären Kräften.

    Die KPL ist und bleibt eine internationalistische Partei und arbeitet mit anderen kommunistischen Parteien zusammen, die wie wir die Abschaffung der bestehenden Ausbeuterordnung anstreben und grundlegende wirtschaftliche, soziale und gesellschaftliche Veränderungen anstreben, die über den Kapitalismus hinausgehen oder in ihrem Land bereits einen sozialistischen Entwicklungsweg eingeschlagen haben.

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  • Charles Marx médecin, résistant, ministre et communiste luxembourgeois

    Le docteur Charles Marx nous a quitté le 13 juin 1946, il y a soixante ans, jour pour jour. Frappé, voire choqué par l’anonymat dans lequel l’histoire a plongé ce grand médecin, patriote, et - ce qui ne gâche rien - communiste luxembourgeois, choqué donc par l’ignorance quasi-totale de presque tout le monde sur son destin tragique et sur le rôle majeur qu’il joua au Luxembourg, j’ai décidé d’agir. Et agir, pour moi, c’est chercher à comprendre, courir à droite à gauche, fouiller partout, dans les bibliothèques, les archives, Internet, embêter tout le monde, ordonner, collationner et, enfin, écrire.

    Il y a certes encore pas mal de questions qui restent posées, et l’un ou l’autre mystère - celui, par exemple, qui entoure l’accident où sa femme et lui trouvèrent la mort - reste entier. Dans le souvenir de la majorité des Luxembourgeois - et je ne parle pas d’enfants ou de jeunes, mais d’adultes et même de personnes âgées - le Dr Charles Marx, c’est au mieux le nom d’un boulevard à Luxembourg ville et d’un square à Ettelbruck. Et encore, nombreux sont ceux qui pensent que cette appellation se réfère au grand philosophe, historien et économiste allemand du XIXe, que l’on appelait également Doktor Karl Marx. Le prénom officiel de Charles Marx était effectivement Karl. C’est d’ailleurs - peut-on supposer - à cause de cette homonymie, qui prêtera parfois à confusion, ou à sourire, que Karl finira par se faire appeler Charles.

    En fait, de sa naissance, le 26.7.1903, jusqu’à son adolescence, ainsi que sur son milieu familial, c’est, du moins pour moi, le trou noir; mais je continue à chercher. Tout que j’ai trouvé jusqu’à ce jour, c’est qu’exceptionnellement intelligent, il fut très tôt conscient des enjeux politiques et sociaux de son époque, ainsi que de la masse de sombres nuages qui s’amoncelait outre Moselle. Fondateur dès l’âge de 16 ans des "Jeunesses Socialistes", on le trouve à 17 ans discutant activement au Cercle social-démocratique de Luxembourg Ville (compte-rendu 27.7. 1920).

    Charles Marx sera en tout cas bientôt vivement critiqué par le Parti Social-démocrate à cause de ses positions révolutionnaires et anti-élitistes. (1) Il s’oriente en effet idéologiquement sur le Groupe français "Clarté" fondé par Henri Barbusse (2), et exige en décembre 1920 une adhésion inconditionnelle à l’Internationale ("Der Kampf", 9.12. 1920). Lors de leur congrès du 13.2.1921, la grande majorité des membres des "Jeunesses socialistes" le suivent, avalisant la division du Parti Socialiste, et changent le nom de leur groupe en "Jeunesses Communistes". Leur journal ne s’appellera désormais plus "Neue Jugend", mais "Der Junge Kommunist".

    En 1922 il se rend à Paris pour y étudier médecine. Il y sera notamment l’élève du Professeur Cunéo (?) à l’Hôtel-dieu et s’occupera également beaucoup de planification et d’organisation hospitalière. Devenu gynécologue et chirurgien spécialiste de l’estomac, il aurait été nommé interne des Hôpitaux de Paris et se serait très vite vu promouvoir chef de Clinique. Il aura été, semble-t-il, le premier étranger à accéder à ce poste. En 1935 sera publiée sa thèse de doctorat sur les soins postopératoires, et particulièrement sur ceux qui doivent être apportés aux patients après les opérations à l’estomac. (a, i, o, n, x, z)

    En 1936, de retour au Grand-duché, il reprend et modernise à ses frais l’hôpital communal d’Ettelbrück, situé dans les locaux de l’ancienne école agricole, et en fait une clinique privée: la Clinique St. Louis, qui est la première clinique chirurgicale du Nord du pays. Il dirigera la clinique notamment avec l’aide du docteur Schumacher de Dudelange et avec le concours de soeurs de la Congrégation du Très Saint Sauveur, qu’il a fait venir de Niederbronn (près de Colmar, Alsace), qui avaient une formation hospitalière sérieuse. Le soeurs resteront à Ettelbruck jusqu’en 1971.

    Brève parenthèse! Après le décès accidentel du Dr Charles Marx en 1946, la clinique sera reprise par la Commune d’Ettelbruck avec le statut d’hospice civil et avec le nom de Clinique Dr Charles Marx. Ce titre illustre, attaché à l’ancienne clinique a été toutefois abandonné en 1963 pour la nouvelle Clinique Saint Louis après construction de celle-ci. Sacrifié sur l’autel de la guerre froide et de la mémoire pattonienne? Et tant pis pour la mémoire luxembourgeoise! Fermez la parenthèse!

    Le 2. avril 1940, six semaines donc avant l’avalanche nazie, Charles Marx empêche l’internement par le gouvernement Dupong (fort accommodant à l’époque avec le Reich) de deux aviateurs français de reconnaissance hospitalisés à Ettelbruck. Leur avion, touché par la d.c.a. allemande était en effet tombé entre Schieren et Feulen. Les deux français blessés - le futur général Faure et son adjudant Lherbiet - ont donc été confiés aux soins du docteur Marx, qui, non seulement les fit soigner, mais organisa leur évasion avec l’aide du docteur Schumacher.

    Cela provoqua un véritable tollé au plus haut niveau étatique et diplomatique. Le Gouvernement, dont certains éléments, sans être carrément pro-allemands préféraient faire semblant de croire en une improbable neutralité du Grand-duché, d’autres ayant simplement peur d’irriter notre puissant et agressif voisin, le Gouvernement donc, intenta (ou fit intenter) un procès contre les fauteurs de cette évasion. Mais entre-temps, c’est-à-dire le 10 mai, les troupes allemandes pénètrent au Grand-duché.

    L’occupation du pays changeait évidemment la donne, car les allemands ne sont désormais plus obligés de proférer des menaces par diplomates interposés. Marx et même Schumacher n’ont donc d’autre choix que de prendre le large. Cela s’imposait de toute évidence, car, malgré la sympathie populaire que leur vaut leur geste, qui eût pu leur faire espérer une issue favorable à un procès "purement luxembourgeois", il n’y avait aucune chance que les Nazis se montrent compréhensifs. Heureux pressentiment! En effet, les allemands feront condamner Marx en novembre, par contumace, à deux ans de prison... et ce n’est qu’un début. (b, c, n, t, v)

    Mais en novembre 1940 Charles Marx est déjà loin. Désormais délégué de la Croix Rouge Luxembourgeoise en France, (Ambulance Franco-belge Depage), mais incapable de se cantonner à un rôle purement administratif, il reprend d’un médecin de Perpignan une clinique à Quillan, dans l’Aude, au pied des Pyrénées. Là bas il pourra de nouveau exercer son métier de médecin et chirurgien, et aura déjà fréquemment l’occasion de servir sa patrie en tant que personne de contact entre résistants luxembourgeois et Maquis français.

    Marx n’en restera cependant pas là. La clinique de Quillan deviendra en effet peu à peu la première base pour les fuyards du Luxembourg désireux de passer au Portugal, en Angleterre, ou ailleurs. Dans un premier temps, ces fugitifs d’un Luxembourg sous la botte allemande seront surtout des juifs et des antifascistes, mais ensuite la plupart seront de jeunes gens réfractaires à l’enrôlement dans la Wehrmacht ou voulant lutter contre les Nazis.(3) Charles Marx, qui a fondé lui-même un petit groupe de résistance avec une filière d’évasion, la "Ligne Charlotte", leur fait avoir des faux papiers et leur procure du travail chez les fermiers en attendant le moment du "passage". Ensuite il les fait soit fuir vers la Grande-Bretagne ou le Portugal via les cols des Pyrénées et l’Espagne, soit retourner au pays pour établir contacts avec et surtout entre les différents groupes de la Résistance. (h, q)

    En juin 1942 Marx établit le contact avec le réseau Mithridate du B.C.R.A. (Bureau Central de Renseignement et d’Action) de Charles de Gaulle, ce qui lui permit d’établir deux filières de communication entre Luxembourg et Londres: la "Ligne Elisabeth" et, bien entendu, la "Ligne Charlotte", à laquelle participait aussi Albert Ungeheuer et dont Charles Reiffers et Eugène Léger étaient les courriers. C’est justement par cette voie que deux rapports du docteur Schwachtgen sur les essais secrets de fusées à Peenemünde purent arriver à Londres.

    Après l’occupation de la France de Vichy par la Wehrmacht le 11 novembre 1942, la situation de Charles Marx à Quillan devint difficile. Impossible dans ces conditions d’avoir pignon sur rue! Il céda donc la clinique et rejoignit l’organisation "Combat et Franc-tireur" de la Résistance, fondée par Jean Cavaillès et Emmanuel d’Astier (mieux connu sous le pseudo de Bernard), et présidée dès mars 1942 par Jean Moulin. (h, q, w)

    En mai 1943 Marx organisa le maquis de la Haute Vallée de l’Aude, et quitta définitivement Quillan en juillet, car serré de fort près par la Gestapo. Cette fois, ce qui l’attendait était bien pire que les deux années de tôle écopés au Luxembourg. Il sera en effet condamné peu après à mort - une fois de plus par contumace - à la demande des Nazis par un tribunal de Montpellier, et, archiconnu et archi-fiché, il sera obligé de plonger dans une clandestinité complète. C’est Louis Knaff qui le remplacera à la tête la filière d’évasion. (c, h, t)

    En 1944 Marx devient médecin commandant des FFI (Forces Françaises de l’intérieur) et chef de l’administration sanitaire de la Résistance pour la région Aude et Pyrénées Orientales dans la zone France Sud. Il organise notamment tout un réseau de cliniques secrètes pour résistants blessés, dont celle de Sargelat en Dordogne avec son ami, le docteur Schumacher. Il fit donc partie avec le docteur Schumacher de ceux qu’on appela "médecins de la liberté", à l’instar de ces autres médecins de la Résistance que furent Robert Debré (4), ou Paul Milliez (5).(c, h, i)

    Les 2 et 3 septembre 1944 Marx participera comme commandant des FFI à la bataille de libération de Lyon. En octobre 1944 il est appelé à Paris pour occuper le poste de Délégué du Conseil Médical de la Résistance et Attaché au Cabinet du Ministre de la Santé, sous les ordres du Secrétaire d’État Louis Pasteur Valery-Radot. En Novembre 1944 il se réengage dans l’armée française jusqu’à l’armistice et organise des structures militaro-chirurgicales franco-américaines.(c, n)

    En août 1945 il rentre au Grand-duché, est candidat aux élections législatives du 21.10.45 et devient député (parmi 5 communistes élus) en remplacement de Fritz Schneider (inéligible en tant que fonctionnaire). Le KPL le charge de remplir le mandat de Ministre de l´Assistance sociale et de la Santé publique (Assistance sociale, Santé publique, Etablissement thermalde Mondorf-Etat, Rapatriement, Education physique) dans le gouvernement d’union nationale du 14 novembre 1945, qui lui a été accordé. (c, f, g, y)

    Le ministre communiste Charles François Frisch Antoine Schroeder

    On peut lire dans le Escher Tageblatt du 17 novembre un article, "Du haut du perchoir", sur le nouveau gouvernement. M.R.(Michel Rasquin), après avoir dûment "massacré" Joseph Bech (le monsieur "loi muselière") et s’être méchamment moqué de Pierre Dupong, (ce même Premier qui avait "au moins" permis en 1940 que l’on poursuive Marx en justice), y constate ironiquement, que Karl Marx est malheureusement obligé d’être assis auprès de monsieur Schaus au lieu de siéger à côté de Engels.(a, s).

    Mais l’ironie de Rasquin, pourtant bien moins virulente envers Charles Marx qu’à l’égard des autres ministres, exprimait tout de même de forts doutes quant aux facultés politiques de ce... médecin. Ces craintes s’évaporeront toutefois rapidement dans les brumes du "journalisme" spéculatif. Car, s’il est exact que Marx n’était pas ce que l’on entend communément par un politicien, il était par contre, justement, un authentique politique. Chef naturel et habile tacticien, dynamique, bouillonnant d’initiatives et n’hésitant jamais à prendre des risques, ainsi que toutes ses responsabilités, il ne lui manquait rien de ce que les gens attendent en réalité des politiques... mais trouvent si rarement chez eux.

    Comme ministre, Charles Marx a repris en effet une Santé publique très négligée. On avait en somme accordé ce ministère "mineur" aux communistes comme une sorte de sinécure, un peu dans le genre "Soyez sages et ne vous faites pas trop remarquer!" Un autre en eût profité pour couler des journées tranquilles dans son bureau ministériel. Mais non un communiste dont trop de chantiers réclamaient l’ouverture, et surtout pas un Charles Marx. Celui-ci, loin de se plaindre que d’autres considèrent la Santé C la Cendrillon du Gouvernement, prit aussitôt le taureau par les cornes.

    Malgré le budget dérisoire (moins de 1% du budget global) dont disposait le Ministère de la Santé et de l’Assistance publique, Charles Marx a mis en route toute une série de projets pilotes et a fait accomplir à la santé publique d’immenses progrès. Cela lui valut d’ailleurs, au-delà des clivages partisans, la reconnaissance d’une grande majorité de la population (6), ainsi que l’inévitable jalousie de maints adversaires politiques et de mesquins de tous bords.

    Endéans très peu de temps, Charles Marx prit à bras-le-corps l’ensemble des problèmes posés par la santé de la population et l’assistance sociale, ainsi que par le rapatriement des exilés. Il sut trouver tous ceux qui étaient disposés à remonter leurs manches, trouver les mots pour les amener à le seconder, et rétablit rapidement des conditions réglées (en attendant, car "réglé" ne signifiait pas pour lui "souhaitable", dans un domaine où presque tout restait à faire). Ces premières mesures assurèrent pourtant déjà, en époque de grande pénurie, l’alimentation des enfants et leur assistance sanitaire, ainsi que l’envoi des plus faibles gratuitement en convalescence en Suisse, et permirent de réduire la mortalité infantile. Elles établirent aussi des visites médicales généralisées et assurèrent l’équipement satisfaisant des pharmacies.

    Marx était effaré - on l’aura compris - non seulement par le manque de moyens alloués, mais aussi de l’état de désuétude dans lequel il trouva la Santé publique. Le Collège médical était basé sur une loi de 1901 et la Pharmacie sur une législation vieille de plus d’un siècle. Le plus urgent auprès de la population étant fait, Marx réorganisa la Santé en une structure étatique véritablement scientifique d’instruction, de réglementation et conseil, et redéfinit les compétences des inspecteurs médicaux, leur subordonnant le Laboratoire d’État comme outil scientifique primordial.

    Il fit également voter une loi de planification hospitalière, rendit obligatoire la signalisation des maladies infectieuses, (que d’autres médecins luxembourgeois réclamaient depuis vingt ans, sans que rien ne fût entrepris) et jeta les fondements d’une véritable médecine préventive. Un "Conseil National pour la Protection de la Mère et de l’Enfant" fut crée selon ses instructions, dans lequel étaient représentés les ministères intéressés, les médecins, les instituteurs et les mères. Les bains thermaux de Mondorf, jusque là lieu de cure pour privilégiés, furent ouverts aux assurés sociaux, toutes classes et catégories de revenu confondues.

    Mais au-delà, ou, plutôt, en deçà, de ses grands desseins, Marx ne négligeait point les détails. Il débarrassa par exemple l’institution des sages-femmes de maintes pratiques moyenâgeuses et organisa la formation pratique des jeunes médecins. Tout cela est, comme le note pertinemment Michel Plet-schette dans "1921-1981 Beiträge zur Geschichte der Kommunistischen Partei Luxemburgs", une problématique toujours d’actualité au Grand-duché. Car, si bien des avancées scientifiques - surtout importées de l’étranger - ont été réalisées depuis, dans le domaine social les progrès ont été assez minces après le retour des conservateurs à la Santé, et surtout le fait des pressions syndicales, mais certainement pas de la volonté politique.

    Il semble en effet, que Marx se soit inspiré dans son action directement de la politique du "Front Populaire" de 1936, ainsi que des réformes mises en oeuvre en France par le Gouvernement d’Union Nationale. Cependant, plusieurs grands projets de Charles Marx, qu’il élabora avec l’assistance du docteur Charles Jones, se heurtèrent à l’opposition de droite au sein même du Gouvernement et du Parlement de l’époque, et ne seront réalisés que beaucoup plus tard; d’autres ne verront jamais le jour et d’autres encore seront ou se voient peu à peu remis en question.

    En outre - même ses adversaires politiques les plus acharnés étaient bien obligés de le reconnaître - Charles Marx n’était pas un bureaucrate, mais un homme de terrain. Il parcourait sans trêve le pays dans tous les sens, parlait aux mères de famille, descendait dans les mines pour s’entretenir avec les mineurs de leurs conditions de santé et de travail, se rendait dans les usines et sur les chantiers, distribuait des brochures d’information et des tracts, et il créa des commissions consultatives. Pardessus le marché, il pratiquait tous les mercredis dans la Clinique d’Ettelbruck des opérations d’estomac, domaine, souvenez-vous, dont il avait fait sujet de sa thèse et où il se serait déjà distingué avant la guerre comme interne des hôpitaux de Paris.

    Le docteur Robert Prussen d’Esch/Alzette, qui travaillait à l’époque à l’hôpital d’Ettelbrück, et qui est aujourd’hui l’un de derniers médecins à avoir connu personnellement Charles Marx, se souvient de lui comme étant quelqu’un de très gentil, agréable, et, en dépit de ses commandements durant la guerre, de ses distinctions et hautes fonctions, simple, toujours accessible et pas prétentieux pour un sou. Excellent chirurgien et médecin très consciencieux, il aurait toujours su placer le facteur humain au-dessus du politique (auquel il accorda néanmoins une importance certaine).

    En un peu plus d’un an, Charles Marx parvint à constituer un intelligent réseau d’institutions, de solidarité et de directives. Celui-ci forma, dans la mesure où les forces politiques réactionnaires qui conduisirent le pays depuis sans discontinuer le permirent ou ne le sabotèrent pas, la base et l’essentiel de la politique médicale luxembourgeoise des "trente glorieuses". Mais n’oublions pas que, ces nouvelles bases ayant été jetées, sa politique médicale et de prévoyance lucide, clairvoyante et énergique put être efficacement poursuivie après sa mort par son successeur, Dominique Urbany, secrétaire général du KPL. Car c’est bien les idéaux humanitaires et humanistes du Parti Communiste Luxembourgeois qui auront inspiré Charles Marx dès son plus jeune âge et durant toute son existence mouvementée de médecin, de résistant et, enfin, de ministre. (a, i, d, u)

    Le 13 juin 1946, au retour d’un voyage en France méridionale et à Paris, Charles Marx meurt avec sa femme Fernande (7) suite à un accident de voiture en Île de France, près de La Ferté-sous-Jouarre et de Meaux (Seine et Marne). Fernande, sa femme, est morte sur le coup. Charles décède à l’hôpital de Meaux, trois heures après l’accident, sans avoir repris connaissance. (e, j, p, r)

    Au Luxembourg, où les corps des époux Marx furent transférés immédiatement après le décès de Charles, les drapeaux furent mis en berne dès le 14 juin, et le couple Marx fut inhumé le 17 à Luxembourg ville en présence du Prince de Luxembourg, des représentants de la Grande-duchesse, des membres du gouvernement, des principaux corps constitués, des camarades du parti et d’une foule nombreuse. (e, j, p, r )

    "Je m’incline avec l’expression de ma plus haute estime devant la dépouille du grand patriote et résistant", s’exclama lors de la cérémonie funèbre, au cours d’un discours dithyrambique le premier ministre, Pierre Dupong, qui, à peine sept ans auparavant, en 1939, avait laissé faire un procès à Charles Marx à cause, justement, de son patriotisme. Hommage d’un habile politicien à un politique au grand coeur!

    Rappelons que Charles Marx a été cité à l’Ordre du Jour du Corps d’Armée par le général Marie-Pierre Koenig avec Croix de Guerre et étoile de vermeil (8), décoré par les autorités françaises de la Médaille d’honneur du Service de la Santé Militaire, qu’il a reçu personnellement du Général de Gaulle la Médaille de la Résistance Française et a été nommé commandeur de la Légion d’Honneur. (9) Le Gouvernement luxembourgeois lui a en outre décerné la Croix de l’Ordre de la Résistance à titre posthume. Un peu comme... par contumace... une fois de plus. Sacré camarade Charles, va! (a, m, n, k, t)

    Giulio-Enrico Pisani

    ***

    1) On attribue au jeune Charles Marx notamment ces phrases: "Les faits (historiques) et les hommes sont révolutionnaires, mais les chefs ne le sont pas. Pour cela, les chefs doivent descendre parmi les masses et se faire élever par leur caractère révolutionnaire à elles". (ces mots sont-ils effectivement de lui, ou repris/inspirés de...? - qu’importe!? Car, quoiqu’il en soit, il les pensait).

    2) Henri Barbusse fonde Clarté en 1920. Citations: "A l’ulcère du monde, il y a une grande cause générale: c’est l’asservissement au passé, le préjugé séculaire qui empêche de tout refaire proprement selon la raison et la morale. / Combien de crimes dont ils ont fait des vertus en les appelant nationales! / Faut tuer la guerre dans le ventre de tous les pays. / L’avenir est dans les mains des esclaves. / Le réel et le surnaturel, c’est la même chose. / On ne peut pas plus regarder face à face la destinée que le soleil et pourtant elle est grise. / Si on nous enlevait tout ce qui nous fait mal, que resterait-il?"

    3) Dans "Fluchtwege", Henri Wehenkel cite parmi ces réfugiés notamment Fernande, la femme de Charles, mais aussi Emile Marx, Lily Marx, Marcel Kremmer, Hubert Laplanche, le brigadiste Emile Krier, Charles Reiffers, Nic Gengler, Eugène Léger, Frl. Margot, soignante luxembourgeoise, Alfred Manderscheid, Edi Ramboux, le dr. Schumacher et Emile Krieps. Raymond Biren nomme en outre dans "Jacques der Unentwegte" également le caricaturiste de AZ (et plus tard du Tageblatt), Albert Simon.

    4) Mobilisé en 1939, le professeur Robert Debré est fait prisonnier en juin 1940, mais s’évade peu après. En 1940, 1941 et début 1942, il participe de diverses façons à la Résistance. Membre du Comité général d’études et du mouvement "Ceux de la Résistance", il est contraint, début 1943, à la clandestinité. Il vivra désormais sous plusieurs noms, notamment celui de Jacquier. Il sera, en juillet 1943, chargé par le gouvernement du général de Gaulle de la nomination de préfets et commissaires de la République pour le jour de la Libération. En août 1944, il est lui-même commissaire de la République pour la région d’Angers.

    5) Le professeur Paul Milliez était aussi un des créateurs de la Fondation nationale pour la recherche médicale, mais il se fit également connaître par ses nombreux combats pour les libertés démocratiques en France et dans le monde, poursuivant une lutte commencée dès 1935 contre le fascisme, prolongée dans la Résistance pendant l’Occupation (www.humanite.fr/journal/1994... 1994-06-15-702650) Il a laissé plusieurs livres, dont "Médecin de la liberté" (1980, réédité en 1982, Le Seuil), "Du bon usage de la vie et de la mort" (1983), "Ce que je crois" (1986) et "Ce que j’espère" (1986).

    6) Progrès médicaux et sociaux, qui ont amélioré la condition des classes populaires et moyennes inférieures du Grand-duché, et qui nous ont accompagné durant un demi siècle, avant que le facteur social commence à en être remis en question, contesté, puis limé, grignoté, rogné par les gouvernements aux commandes depuis les années quatre-vingt-dix, le processus tendant à s’accélérer.

    7) Fernande Marx était cofondatrice de l’UFL, Union des Femmes Luxembourgeoises, qu’elle représenta au 1er congrès mondial de l’Union Internationale Démocratique des Femmes, où elle fut élue déléguée permanente du Luxembourg auprès du Comité Mondial des Femmes.

    8) Ordre Général Nr.513: Le Général de corps d’armée König Commandant en chef Français en Allemagne, Ex-Commandant des F.F.I., cite à l’Ordre des F.F.I. MARX Charles Médecin-Commandant - Clinique Chirurgicale St. Louis Ettelbruck (Gr-d. de Luxembourg) pour le motif suivant: "Chirurgien d’une haute valeur morale et professionnelle qui a préféré quitter son pays que de vivre sous le joug de l’ennemi. Résistant de la première heure qui a su s’imposer à tous par son calme courage et son sang-froid à toute épreuve, toujours sur la brèche, n’hésitant pas à payer de sa personne aux instants les plus critiques. Il a consacré une inlassable activité à la cause de la Résistance; a été un des artisans de la mise en place du Service de Santé de la Résistance en Zone Sud. A donné à tous les plus beaux exemples de courage et d’abnégation dans la lutte contre l’envahisseur. Ces citations comportent l’attribution de la Croix de Guerre avec Étoile de Vermeil!" (l, p)

    9) Charles Marx n’en saura rien. Car, s’il savait avoir été proposé comme Commandeur de la Légion d’Honneur, sa nomination ne parvint à l’Ambassade de France à Luxembourg qu’en son absence (en voyage ou déjà décédé?)(o). Il n’aura donc jamais été recevoir sa Légion d’Honneur.

    ***

    Liste de mes principales sources concernant les paragraphes précédant leur mention, sources que j’ai parfois complétées ou accrues grâce à d’autres sources (personnes, Internet, encyclopédies, etc.): a) 1921- 81 Centre J. Kill 1981: Beiträge z. Geschichte der Kommunistischen Partei Luxemburgs. p. 203 b) id. p. 204 c) id. p. 206 d) id. p. 206 - 208 e) id. p. 208 f) Archives du Gouvernement g) id. et Illustre’erten Kalenner vum Letzeburger Vollek 1948 h) Fluchtwege / Der antifaschistische Widerstand in Luxemburg 1933-44, compilation H. Wehenkel i) D’Unio’n 14.6.1946 j) D’Unio’n 15.6.1946 k) D’Unio’n 18.6.1946 l) D’Unio’n 23.4.1945 m) Die Volksstimme n.59 - 3.11.1945 n) Die Volksstimme n.61 - 17.11.1945 & Journal Officiel 19.10.45 o) Die Volksstimme n.24 - 15.6.1945 p) Die Volksstimme n.25 - 22.6.1946 q) Rappel (Revue de la L.P.P.D.) No 9+10 sept/oct. 1986 r) Revue, Letzeburger Illustre’ert n.12/1946 s) Escher Tageblatt n.262 - 17.11.1945 t) Raymond Biren: "Jacques der Unetwegte" chap.6 u) François Frisch am 1948 Illustréerten Kalenner vum Lëtzebuerger Vollek v) www.hopital-saint-louis.lu/f... w) www.ordredelaliberation.fr/f... x) Evy Friedrich: Zeitungen in Luxemburg. Chronologischer Überblick. 1975 Bourg-Bourger Luxembourg cité dans www.land.lu/html/dossiers/do... y) Mémorial du Grand-Duché de Luxembourg 20.11.1945, article 1, VIII. z) Bibliothèque Nationale du Luxembourg: Marx, Charles: Le fonctionnement de l’estomac après gastrectomie, Paris : Louis Arnette, 1935, 259 p. ill.; Travail de la Clinique chirurgicale de l’Hôtel-Dieu

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